Rheinwaldhorn im Winter
Einsame Gipfel für geübte Skitourengänger
Die Tessiner Seite der Adula bleibt während dem Winter abgeschieden. Lawinen lösen sich von den Hängen des Carassinotals und der Aufstieg durch das Val Soi ist nur möglich, wenn der Schnee in den oberen Hängen gut konsolidiert ist. Wenn der Frühling erwacht, bietet das Adula Massiv interessante Skitouren. Zum Beispiel, eine der schönen und technischen Überquerungen, verbindet die Hütten Länta, Zapport, Adula und Quarnei miteinander. Der “Giro dell’Adula”, mit seinen verschiedenen, mehr oder weniger technischen Varianten, bietet die Gelegenheit, indem man sich von einer Hütte zur Anderen bewegt, täglich mindestens einen «Dreitausender» zu erklimmen.
Der klassische Aufstieg zur Adula 3402 m, führt, wie im Sommer, über den Vadrecc di Bresciana (Tour 324 a). Die Abfahrt kann, bei guten Verhältnissen, direkt über den Gletscher erfolgen. Auf der Höhe von ca. 2500 m ü.M., muss man einen kurzen Aufstieg bewältigen, um auf die Moräne, knapp oberhalb der Adula Hütte UTOE, zu gelangen. (Tour 324 c), Schwierigkeit WS.
Das ungepflegte Grauhorn 3258 m, ist im Sommer leider zu unstabil und gefährlich. Im Frühling kann es auf der Tour 323 erreicht werden. Die letzten Meter zum Gipfel, müssen ab 3100m, dem Grat entlang, zu Fuss begangen werden – Schwierigkeit ZS.
Der Piz Jut 3128 m, wird über die gleiche Route wie im Sommer bestiegen. Die Tour führt über die Bocchetta di Fornee 2885 m (Tour 320) und dann auf der Bündner Seite, zuerst leicht abfallend, bevor der Aufstieg zum Gipfel in Angriff genommen wird. Vom Gipfel kann man, via Forneitobel, zur Läntahütte abfahren (Tour 309) – Schwierigkeit ZS.
Die Cima di Pinadee 2486 m kann in etwas mehr als einer Stunde, ohne grosse Schwierigkeiten, von der Alpe di Bresciana erreicht werden – Schwierigkeit WS.
Frühlings-Bergsteigen im Gebiet
Die Gipfel der Bergkette die sich vom Torrone di Nav bis zum Passo Cadabi erstreckt, erleiden die Folgen der Gletscherschmelze. Verschiedene, einst auch im Sommer sichere Aufstiege, sind nun, auf Grund unstabiler Geröllhalden und Steinschlag, unsicher geworden. Deshalb sollte man es vorziehen, diese Touren durchzuführen, wenn oberhalb von 2500 m ü.M., noch eine gute Schneedecke liegt. Zu Beginn des Sommers, sollte der Nachtfrost, unerlässliche Bedingung um die Touren in Sicherheit durchzuführen, aufmerksam beachtet werden.
Wenn die oben gegebenen Bedingungen stimmen, sind folgende alpinistische Aufstiege durch schneebedeckte Couloirs, die auch 50° Neigung erreichen können, interessant. Die Besteigungen müssen mit Steigeisen und Pickel erfolgen.
- West Couloir von der Cima dal Laghetto von das Val Soi bis zum Punkt 2582 m ü. M – Leicht
- Adula über das Couloir Damstädten (links) – Süd-west Wand bis zum Punkt 3205 m ü.M – WS
- Adula über das Couloir Ezio e Maria (rechts) – Süd-west Wand bis zum Punkt 3205 m ü.M – WS +
Auch für die Besteigungen folgender Gipfel, wo breite Geröllhalden begangen werden müssen, ist es ratsam eine Tour im Frühsommer zu planen!
- Grauhorn, über die Schnee- Geröllhalde die auf ca. 3180 m ü.M führen
- Cima di Fornee, Piz Jut, Punta dello Stambecco wenn man ab Fornee hochsteigt