4 Vorschläge für Touren von der Hütte aus

Den Wanderern und Bergsteigern, die mehrere Tage zur Verfügung haben, schlagen wir Wanderwege und Bergtouren vor, die ihnen erlauben versteckte und wenig bekannte Ecken der Val Carassino zu entdecken.

Diese Routen sind keine Rundgänge, sondern erlauben eine Verbindung zu anderen Hütten. Die «Via alta della Val Carassino” kann in beide Richtungen begangen werden und ist eine optimale Alternative um zu vermeiden, dass man zwei Mal den gleichen Weg gehen muss.

Die “Bocchetta di Fornée” ist das Tor ins Valsertal. Der Weg ist wild und spektakulär. Der Übergang zur Quarneihütte ist ein klassischer und sehr beliebter Weg, auch für Familien mit Kindern geeignet.

A: Höhenweg Via Alta Carassino

Den Himmel mit einem Finger berühren

Haben sie einen sicheren Schritt, keine Höhenangst und möchten einen unvergesslichen Tag zwischen Himmel und Erde, auf dem Bergkamm zwischen dem Bleniotal und dem Carassinotal, verbringen? Wenn ja, dann ist die via Alta della Carassina eine anspruchsvolle Tour wie für sie geschaffen! Nachdem sie den Staudamm Compietto überquert haben, wandern sie im Wald Richtung Osten. Der Weg wird schnell steil, senkrecht über dem Bleniotal. Einmal aus dem Wald, ist die Aussicht auf die umliegenden Berge atemberaubend. In der Nähe des Bergkammes findet man immer wieder mit Stahlseilen gesicherte Abschnitte welche den Durchgang erleichtern. Die Tour kann nur mit stabilem und trockenem Wetter durchgeführt werden. Die Fluchtwege in Richtung Carassinnatal sind begrenzt. Im Sommer ist es wichtig, genügend Flüssigkeit mitzunehmen, da die Tour länger ist als das was sie scheint!

Länge: 7,5 km

Höhenunterschied: 1'050 metri

Marschzeit: 5 Stunden

Schwierigkeitsgrad: T5

Zu sehen: Compietto - Sgiu - La Colma - Pinadee - Bresciana

B: Bänder und Gipfel vom Carassino Tal

Überquerung auf ausgesetzten Bänser auf der rechten Seite vom Carassino Tal

Die Hänge der rechten Seite des Carassino Tals, ragen steil gegen den Gipfel des Cassimois und gegen die Krete die die beiden Gipfel vom Torrone di Nav und dem Pizzo Cassimoi verbindet, auf. Von unten erkennt man fast nicht, dass sich am Hang breite Mulden und steil abfallende Hänge und Felskämme abwechseln. Der aufmerksame Wanderer erkennt aber immer wieder, dass es hoch oben auf den Kreten, Routen gibt, die einen Durchgang ermöglichen. Die Touren, die es ermöglichen ab der Adula Hütte verschiede Gipfel zu erreichen, sind nicht sehr anspruchsvoll, sind aber oft ausgesetzt.

Nachdem sie von der Hütte wieder ins Val Carassino, bis nach Stabiello (1850 m) herabgestiegen sind, müssen sie das Tal das zur Bocchetta Fornee führt heraufsteigen. Der Weg ist zum Teil blau/weiss/blau markiert. Auf 2400 m ü.M. ca. biegen sie auf einem schmalen Weglein, welches bei einem riesigen Felsbrocken vorbeiführt (P 2443 m) gegen Norden. Der Weg führt dann weiter über steinige Hänge in Richtung Felsband das vom Pizzo Cassimoi herunterkommt und das überwindet werden muss. Eine breite Mulde wird in leichtem Abstieg durchquert und direkt unter der Südwand des Pizzo Sorda geht es wieder bergauf. Nach Süden abweichend und über einen breiten Grashang kann man den Pizzo Cassimoi und die Cima d'Aquila besteigen. Diese Route führt am höchstgelegenen Tessiner Bergsee, Laghetto Cassimoi (2981 m ü.M.), vorbei. Wenn sie hingegen, auf ausgesetzten und leider verlassenen Wegspuren in Richtung Norden weiterwandern, überschreiten sie auf 1600m den Ostgrat vom Pizzo Sorda und auf einem kaum sichtbaren Weg gelangen sie, in leichtem Abstieg, zum Stanga. Zuerst auf dem Graskamm und dann auf dem Osthang erreichen sie Compietto.

Abweichend vom gleichen Weg, können sie auch den Pizzo Sorda (T6-WS), die Punta di Val Scaradra (WS-Seil notwendig!), den Torrone di Nav (T6-WS) erreichen.

Die Tour ist nicht markiert und gute Orientierungsfähigkeit, um die Durchgänge zu finden, ist gefragt. Das Wetter muss trocken und stabil sein.

Länge: 11,5 km

Höhenunterschied: 1000 metri

Marschzeit: ca. 5 ore

Schwierigkeitsgrad: T5

Zu sehen: Pizzo Amianto und der alte Bergrutsch, die Bänder der Schafe, Gemsen, Steinböcke und der Adler

C: zur Läntahütte durch die Btta Fornee

Ursprünglicher Viehdurchgang

Dieser alte Viehdurchgang erlaubte einst die Verbindung zwischen dem Länta- und dem Carassinotal; die Geschichte erzählt, dass das Vieh diesen Übergang benutzte, um die Weiden im Läntatal zu erreichen, wo die einheimischen Einwohner des Bleniotals Weiderechte hatten. Der Gletscherrückgang hat die Überquerung erschwert. Um den Berggängern den Durchgang zu ermöglichen, wurde der Weg vor kurzem gesichert und markiert.

Nach dem leichten Abstieg bis Stabiello im Carassinotal (1850 m) steigt man in Richtung Bocchetta di Fornee auf. Der Weg ist zum Teil Blau/weiss markiert. Auf 2400 m Höhe, dreht man in Richtung Norden und auf einem Weglein geht man an einem riesigen Felsbrocken (2443 m) der bereits von unten ersichtlich ist, vorbei. Beim Felsbrocken biegt man wieder nach Norden in Richtung Bocchetta di Fornee (2886 m) welche man auf einem weiten Geröllhang erreicht. Der auf der anderen Seite gelegene Abstieg erfordert Vorsicht und ist mit Fixseilen ausgestattet. Die Tour führt weiter in Richtung Seelein “laghetto” auf 2665 m und steigt am Rande des Forneitobels ab, bis man den Talboden erreicht.

Ein einstündiger Umweg ermöglicht es, den Piz Jut (3128 m) zu erreichen. Die Abweichung befindet sich unmittelbar nach der Bocchetta di Fornee.

Länge: 8,7 km

Höhenunterschied: 1000 m

Marschzeit: ca. 5 ore e 30 min

Schwierigkeitsgrad: T5

Zu sehen: Die Zeichen des Gletscherrückgangs, die Gesteine, Steinböcke

D: einfache Überschreitung zu Quarnei

Angenehmer Quergang ins Malvagliatal

Auf diesem Quergang von Hütte zu Hütte, in Richtung Süden, befindet sich Berggänger im hochalpinen Gebirge ohne jedoch schwierige Passagen in Kauf nehmen zu müssen.
Nachdem man den Hang der zur capanna Adula UTOE führt überwindet hat, wo eine Kaffeepause möglich ist, geht man in Richtung Moräne weiter. Die Moräne zeigt den Gletscherstand während der letzten Eiszeit und ist daher ca. ein Jahrhundert alt. Man verlässt die Moräne jedoch fast sofort um die Mulde, wo sich ursprünglich der Gletscher befand, zu durchqueren um dann zum Passo del Laghetto (2647m) aufzusteigen; von hier ist es auch möglich in wenigen Minuten den gleichnamigen Gipfel zu erreichen.
Die ersten Meter des Abstiegs in Richtung Alpe Quarnei erfordern noch ein wenig Vorsicht (lose Steine). In einer Stunde erreicht man dann die Quarneihütte.

Länge: 4 km

Höhenunterschied: 700 metri

Marschzeit: ca. 3,5 Stunden

Schwierigkeitsgrad: T3

Zu sehen: Der Brescianagletscher und seine Agonie, die seitlichen Moränen, der Bergsee Cadabi, die Quarneihochebene